Island 2010, ein Reisebericht seite 10 |
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28.5 tag 16 Wir haben es
nicht eilig diesen netten Bauernhof zu verlassen er heißt übrigens
Hólmur . Es gibt ein hervorragendes Frühstück, mit verschiedenen
Joghurt, Müslis, Käsen, Marmeladen, Räucherfischen und Fasaneneiern, um
nur einiges zu nennen.
Wir
fahren noch einmal die 13 km nach Höfen zurück, denn dort haben wir
gestern Abend ein Schwimmbad gesehen. Wie schon gesagt, Isländer lieben
Schwimmbäder und sie legen wert darauf das sie sauber und modern sind.
So auch in so einem kleinen Ort wie Höfen. Das Bad ist ein kleines
Prunkstück. Leider werden die Hotpötte gerade frisch gestrichen so
bleibt uns nur das warme Kinderbecken.
Auf dem Weg zum Skaftafell Nationalpark muss man noch am Jökulsarlon halt machen. Der Jökulsarlon, ist wohl der bekannteste der Gletscherseen Islands. Direkt an der N1 kann man ihn gar nicht verpassen. Als erstes sieht man eine große Brücke über dem Gletscherfluss, dann, ganz plötzlich wird rechts der See sichtbar, vor der Brücke biegen wir rechts ab auf den großen Parkplatz. Hier stehen Amphibienfahrzeuge bereit, für uns Touristen. Es sind schon einige Besucher anzutreffen, überhaupt merkt man, dass es immer mehr werden hier im Süden, langsam kommt die Saison. Hier gibt es auch ein kleines Besucherzentrum. Wir fahren nicht mit dem Boot, ersteigen einen kleinen Hügel und schauen uns den See von einer höheren Warte an. Beeindruckend das stille Wasser mit den großen Eisblöcken manche weiß, manche glasklar manche schwarz. Und Dahinter die Gletscherzunge mit der Bruchkante. Die Amphibienfahrzeuge erscheinen sehr klein vor diesen Eisbergen. Bis zu 2000 Jahre kann es dauern bis das Eis von der Mitte des Gletschers an den Rand gewandert ist. In dieser langen Zeit hat der Gletscher schon viele Vulkanausbrüche erlebt und so sind im Eis auch schwarze Rußschichten zu sehen. Das fahren mit dem Boot ist hier nicht so harmlos wie es scheint. Ab und zu hört man das Eis krachen und bersten. Ganz plötzlich kann sich so ein Ungetüm von Eisberg im Wasser drehen, das erzeugt dann große Wellen, die auch den Booten gefährlich werden können. Es ist immer auch ein Begleitboot in der Nähe auf dem Wasser um schnell helfen zu können. Viel Zeit zu überleben bleibt in dem eiskalten Wasser nicht, wenn mal einer da rein fällt. Wir gehen zurück zum Auto, erst mal wollen wir den Strand genauer ansehen, und dann über die Brücke auf die andere Seite des Abflusses fahren, denn da ist so gut wie kein Tourist. Auf dem Strand liegen, angespült, kleine Eisblöcke die in den Wellen glasklar gewaschen wurden. Hier kann man das Eis, in die Hände nehmen und kosten. Was wir natürlich auch machen. Das Eis schmilzt hier nur sehr langsam, es ist nicht so wie das aus dem Gefrierfach, nein Jahrhunderte zusammengepresst, ist es unwahrscheinlich dicht.
Zurück zum See, machen wir uns auf zu einen kleinen Spaziergang am Ufer. Hier in der Nähe des Abflussgebietes ist die Strömung beträchtlich. Aber schon nach wenigen Metern ist kaum noch was davon zu sehen. Zu tief ist der See so, dass sich die Strömung die durch die Gezeiten entsteht nicht sehr lange halten kann. Der See ist bis zu 200 Meter tief. Je weiter wir uns von der Brücke entfernen, desto ruhiger wird es, bald ist nichts mehr vom Fluss, oder von der Brandung im Meer zu hören. Die Touristenboote sind weit weg, und so ist nur ab und zu das krachen der Eisblöcke zu hören. Von einer kleinen Erhebung sehen wir eine kleine Gruppe junger Leute die etwas im Wasser fotografieren, ich schaue mir das im Teleobjektiv an, und siehe da, es sind Seehunde im Wasser, nicht viele aber dicht am Ufer, sehr dicht. Langsam nähern wir uns der Stelle, die anderen Touristen gehen weiter bevor wir sie erreichen. Und da schwimmen sie, vier Seehunde. Einer liegt ganz friedlich im Wasser so wie unsereins im Hotpot. Mit halb geschlossenen Augen döst er da im Wasser ... brrr... bei 4 Grad, na ja, jedem das seine. Wir bleiben lange hier um die Tiere zu bestaunen. Als wir auf die Uhr schauen ist es schon fast 8 Uhr, wir haben noch 30 km zu fahren und müssen uns auch noch einen Schlafplatz suchen, also machen wir uns auf den Weg.
So nach 20 km finden wir die ersten Bauernhöfe, das Gebiet rund um den
Nationalpark liegt sehr geschützt und hat ein eigenartiges Mikroklima,
hier ist es normalerweise immer ein wenig wärmer, und so ist diese
Gegend besonders fruchtbar, aber noch mehr als mit der Landwirtschaft
lässt sich hier, so dicht am Gletscher, mit uns Touristen verdienen.
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