Island 2010, ein Reisebericht seite 10  
Reisebericht Seite:1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14
Foto Video       Guestbook    

 

28.5 tag 16

Wir haben es nicht eilig diesen netten Bauernhof zu verlassen er heißt übrigens Hólmur . Es gibt ein hervorragendes Frühstück, mit verschiedenen Joghurt, Müslis, Käsen, Marmeladen, Räucherfischen und Fasaneneiern, um nur einiges zu nennen.


Satt und zufrieden packen wir unsere Sachen. Doch bevor es losgeht schauen wir uns noch ein bisschen die Gegend an. Unser netter Gastwirt bietet uns noch eine kleine Stall-Besichtigung. Es ist wie ein kleiner Zoo. Eine kleine Ziege der die Mutter gestorben ist und nun von einem Schaf groß gezogen wird. Eine beeindruckende
Kaninchenzucht, keine Ahnung wie viele Arten es dann am Ende waren. Dann gab es da noch Schafe verschiedenster Rassen, Enten, Gänse, Fasane und Rebhühner. Der Bauer erklärte und alles ganz genau. Als wir den Hof endlich verlassen sind die andern Gäste schon lange weg.

 

 

 

Wir fahren noch einmal die 13 km nach Höfen zurück, denn dort haben wir gestern Abend ein Schwimmbad gesehen. Wie schon gesagt, Isländer lieben Schwimmbäder und sie legen wert darauf das sie sauber und modern sind. So auch in so einem kleinen Ort wie Höfen. Das Bad ist ein kleines Prunkstück. Leider werden die Hotpötte gerade frisch gestrichen so bleibt uns nur das warme Kinderbecken.


Da wir aber, als wir ankommen, die einzigen Gäste sind, haben wir das ganze Bad für uns allein. Wir liegen so eine halbe Stunde faul im Wasser herum. Dann kommt eine Schulklasse an und mit der Ruhe ist es aus. Wir schwimmen noch eine Weile unsere Bahnen im großen Becken, zwischen kreischenden und spielenden Kindern und erst als uns langsam kalt wird und wir so richtig durchgeweicht sind, gehen wir lange warm duschen und kommen dann wie neu geboren wieder an unserem Auto an.


Wir essen noch eine Kleinigkeit in dem Café wo wir schon gestern gegessen haben. Weiß nicht mehr wie es heißt, ist aber leicht zu finden. Einfach die Straße Richtung Hafen fahren. An einer der ersten Kreuzungen noch vor dem „Zentrum“ ist direkt an der Ecke ein Holzhaus, das ist das Restaurant. Es ist sehr empfehlenswert,
sehr nettes Personal, zu kleinen Preisen gibt es riesige Portionen.


Hier fragen wir nach einem netten Laden in dem wir noch ein paar Mitbringsel einkaufen können, denn langsam wird die Zeit dafür knapp. Neben der Tankstelle am Ortsausgang gibt es einen Laden für Kunsthandwerk. Hier wird verkauft was die Leute aus der Gegend so herstellen, hier kaufe ich mir meinen Islandpullover, hatte ich eigentlich gar nicht mehr vor. Aber hier sind sie so schön und auch dicht gestrickt, den konnte ich einfach nicht da lassen, für was hat man denn sonst eine Kreditkarte. Aufregen über das Geld was man ausgegeben hat, das kann man doch noch zu Hause machen, wenn dann die Monatsabrechnung kommt.

Es ist schon nach 4 Uhr, als wir uns endlich wieder auf den Weg machen. Wir wollen heute noch bis zum Skaftafell Nationalpark, nicht das wir jeden Tag jetzt so viel im Auto verbringen wollen wie gestern.


Aber in dieser Gegend gibt es nicht so viele Schlafmöglichkeiten, hier ist das Abflussgebiet der ganzen Gletscherflüsse, hier spürt man, dass die Natur hier das sagen hat. Weit ausgedehnte Sandbänke, Reste gewaltiger Vulkanausbrüche unter dem Gletscher, das Eis schmilzt, es kommt zu großen Überschwemmungen, kein guter Platz um hier sein Haus zu bauen.


 

Auf dem Weg zum Skaftafell Nationalpark muss man noch am Jökulsarlon halt machen. Der Jökulsarlon, ist wohl der bekannteste der Gletscherseen Islands. Direkt an der N1 kann man ihn gar nicht verpassen. Als erstes sieht man eine große Brücke über dem Gletscherfluss, dann, ganz plötzlich wird rechts der See sichtbar, vor der Brücke biegen wir rechts ab auf den großen Parkplatz. Hier stehen Amphibienfahrzeuge bereit, für uns Touristen. Es sind schon einige Besucher anzutreffen, überhaupt merkt man, dass es immer mehr werden hier im Süden, langsam kommt die Saison.
Hier gibt es auch ein kleines Besucherzentrum. Wir fahren nicht mit dem Boot, ersteigen einen kleinen Hügel und schauen uns den See von einer höheren Warte an. Beeindruckend das stille Wasser mit den großen Eisblöcken manche weiß, manche glasklar manche schwarz. Und Dahinter die Gletscherzunge mit der Bruchkante. Die Amphibienfahrzeuge erscheinen sehr klein vor diesen Eisbergen.


Bis zu 2000 Jahre kann es dauern bis das Eis von der Mitte des Gletschers an den Rand gewandert ist. In dieser langen Zeit hat der Gletscher schon viele Vulkanausbrüche erlebt und so sind im Eis auch schwarze Rußschichten zu sehen. Das fahren mit dem Boot
ist hier nicht so harmlos wie es scheint. Ab und zu hört man das Eis krachen und bersten. Ganz plötzlich kann sich so ein Ungetüm von Eisberg im Wasser drehen, das erzeugt dann große Wellen, die auch den Booten gefährlich werden können. Es ist immer auch ein Begleitboot in der Nähe auf dem Wasser um schnell helfen zu können. Viel Zeit zu überleben bleibt in dem eiskalten Wasser nicht, wenn mal einer da rein fällt.


Wir gehen zurück zum Auto, erst mal wollen wir den Strand genauer ansehen, und dann über die Brücke auf die andere Seite des Abflusses fahren, denn da ist so gut wie kein Tourist.

Auf dem Strand liegen, angespült, kleine Eisblöcke die in den Wellen glasklar gewaschen wurden. Hier kann man das Eis, in die Hände nehmen und kosten. Was wir natürlich auch machen. Das Eis schmilzt hier nur sehr langsam, es ist nicht so wie das aus dem Gefrierfach, nein Jahrhunderte zusammengepresst, ist es unwahrscheinlich dicht.

 

 

Zurück zum See, machen wir uns auf zu einen kleinen Spaziergang am Ufer. Hier in der Nähe des Abflussgebietes ist die Strömung
beträchtlich. Aber schon nach wenigen Metern ist kaum noch was davon zu sehen. Zu tief ist der See so, dass sich die Strömung die durch die Gezeiten entsteht nicht sehr lange halten kann. Der See ist bis zu 200 Meter tief. Je weiter wir uns von der Brücke entfernen, desto ruhiger wird es, bald ist nichts mehr vom Fluss, oder von der Brandung im Meer zu hören. Die Touristenboote sind weit weg, und so ist nur ab und zu das krachen der Eisblöcke zu hören.

Von einer kleinen Erhebung sehen wir eine kleine Gruppe junger Leute die etwas im Wasser fotografieren, ich schaue mir das im Teleobjektiv an, und siehe da, es sind Seehunde im Wasser, nicht viele aber dicht am Ufer, sehr dicht. Langsam nähern wir uns der Stelle, die anderen Touristen gehen weiter bevor wir sie erreichen. Und da schwimmen sie, vier Seehunde. Einer liegt ganz friedlich im Wasser so wie unsereins im Hotpot. Mit halb geschlossenen Augen döst er da im Wasser ... brrr... bei 4 Grad, na ja, jedem das seine. Wir bleiben lange hier um die Tiere zu bestaunen.


Als wir auf die Uhr schauen ist es schon fast 8 Uhr, wir haben noch 30 km zu fahren und müssen uns auch noch einen Schlafplatz suchen, also machen wir uns auf den Weg.

 

So nach 20 km finden wir die ersten Bauernhöfe, das Gebiet rund um den Nationalpark liegt sehr geschützt und hat ein eigenartiges Mikroklima, hier ist es normalerweise immer ein wenig wärmer, und so ist diese Gegend besonders fruchtbar, aber noch mehr als mit der Landwirtschaft lässt sich hier, so dicht am Gletscher, mit uns Touristen verdienen.


Das Farmhaus wo wir unser Zimmer mieten, hat nun wirklich nichts mehr mit Farm zu tun. Noch nicht mal ein Legehuhn ist hier zu sehen. Und die Schafe hier auf den Wiesen gehören mit Sicherheit einem Nachbarn.


Unser Zimmer ist in einem kleinen Gästehaus aus Holz, davon stehen hier 6 in einer Reihe. Auf dem Zimmer essen wir noch eine Kleinigkeit aus unseren Vorräten, die wir in Höfen gekauft haben, Apfel Käse und Brot. Gute Nacht. Morgen werden wir dem Gletscher zu nahe treten :-)



zurfück zu Seite 9

weiter nach Seite 11