Island 2010, ein Reisebericht seite 3  
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20.05 7.Tag

 

Schuhe an, 100 Meter, Schuhe aus. Frühstück.

Hier eine kleine Erklärung, was die guten Sitten betrifft.

In Islands Privathäusern, und dazu zählen auch Jugendherbergen, Farmen etc.. immer die Schuhe ausziehen. Es sind 2 Dinge über die sich Isländer ärgern, mit Schuhen in die Häuser gehen, Sich nicht duschen bevor man ins Schwimmbad geht (kein Chlor im Wasser), und wenn wir schon dabei sind 3. : Nase nicht in Öffentlichkeit putzen, besser ist hochziehen. Da ist es schon weniger schlimm mal einen fahren zu lassen.


Zurück in den Urlaub.

Das üppige Frühstücksbuffet erwartet uns im anderen Gästehaus. Ein Ei schmeckt hier noch nach Ei und die geräucherte Forelle ist besonders gut. Von allem gibt es reichlich. Satt beginnen wir unseren 6. Urlaubstag


Trüb war es schon seit dem Aufwachen, aber erst als wir losfahren fängt es langsam an zu regnen. Aber die Wolkendecke scheint ein bisschen dünner zu sein, so wird das Licht zum fotografieren ein wenig besser.. Wir wollen zum Gullfoss und da die Straße ja am Geysir vorbeikommt beschließen wir nochmal da anzuhalten, wir sind ja schließlich in Urlaub und haben Zeit. Am Touristenzentrum, probieren wir wie uns Islandpullover stehen, schauen uns alle Postkarten an, lesen ein wenig in den Touristenführern, aber es will nicht aufhören zu regnen, dabei sagen doch alle, das wenn einem das Wetter hier nicht gefällt, soll man einfach eine Viertelstunde warten. Haben wir gemacht, aber heute hilft auch kein Sprichwort. Wir kaufen uns zwei blaue Kways billige Plastiküberhänge mit der Schrift Island auf dem Rücken. Macht blitzschnell aus zwei normalen Touristen, zwei Witzfiguren, aber wir bleiben wenigstens trocken. Ich will noch ein bisschen Blubberwasser fotografieren. Kaum am Geysir werden wir von zwei Journalisten von www.inspiredbyiceland.com interviewet, um im Internet verewigt zu werden. Klar die zwei in blauen Capes würde ich mir auch nicht entgehen lassen.


Der ganze Boden ist aufgeweicht, ich weiß nicht ob das vom Regen kommt, oder ob das hier immer so ist. Trotz Regen bleiben wir noch eine ganze Weile und schauen uns in dieser unwirklichen Gegend um. Ich vertraue den Schildern mit der Aufschrift „Water 100°“ andere tun das nicht und verbrennen sich de Finger. Das einzige was ein wenig stört ist das Kleingeld was die Leute in die Becken schmeißen. Haben die Menschen wirklich so viel Glück nötig?

Nachdem wir unsere Schuhe ein wenig sauber gemacht haben Fahren wir weiter zum großen Wasserfall, zum Gullfoss. Hier sind schon einige Touristen vor uns da, aber voll ist es hier nicht. So viel ich weiß, fängt hier in Island die Hauptsaison so Mitte Juni an aber das muss ziemlich plötzlich gehen denn bis jetzt ist es erfreulich ruhig. Das Wetter ist immer noch das gleiche und so schauen wir uns den Wasserfall im Nieselregen an.

Das Auto lassen wir am Touristenzentrum, direkt dahinter führt ein Weg zum Wasserfall. Wirklich beeindruckend, mit Riesengetöse fallen große Wassermassen auf breiter Front in 2 Stufen, die erste 11 die zweite 22 Meter in eine Schlucht, die viel zu klein aussieht um diese riesigen Massen aufzunehmen. Ein Weg führt direkt neben die obere Fallkante. Ich mache viele Fotos, und wundere mich ein wenig, dass hier nicht reihenweise die Leute ins Wasser fallen. Absperrungen gibt es so gut wie nicht, nur ein Seil, und auch das nicht überall.

 

 

 

Zufrieden und mit dem imposanten Rauschen des Wasserfalls in den Ohren, gehen wir zurück zum Touristenzentrum. Hier essen wir eine Tagessuppe aus Lammfleisch mit Brot und Butter,sehr gut, und man kann sich so oft nachholen wie man will. Nach 2 gut gefüllten Tellern,nehmen wir uns noch einen Kaffee. Den zahlt man, und dann geht man mit einer Tasse zum Kaffeeautomaten und auch da kann man sich noch nachschenken, wenn man noch will.

So nun müssen wir los wenn wir bis zum Abend noch in die Westfjorde, wollen. Wir haben natürlich keine Vorstellung von den Größe der Fjorde und das es so gut wie unmöglich ist, den Vatnsfjördur zu erreichen wenn man so wie wir nachmittags um 3 vom Gullfoss losfährt. Der Vatufjördur ist im Süden der Westfjorde an der Straßenkreuzung, der 60 mit der 62, da wo auch die Fähre Baldur ankommt.

Wir fahren zurück bis Thingvellir nehmen dann die Straße 52, nach Norden. Das sieht auf der Karte so aus als ob es der kürzeste Weg zur Ringstraße Richtung Fjorde ist. Ist es wahrscheinlich auch, nur ist die 52 eben nicht asphaltiert. Es regnet nicht mehr aber die Wolken hängen so tief das sie man glaubt sie berühren zu können.Viel sehen wir nicht, aber es ist trotzdem beeindruckend.

 

 

 

 

Es ist schon 6 als wir an der Ringstraße ankommen. An einer Tankstelle vor der Abzweigung in die Fjorde schauen wir uns die Karte an.

Bis Reykholar am Anfang der Fjorde ist es nicht so weit, und so rufen wir die Jugendherberge in Reykholar an, ein bisschen Englisch sprechen hier wahrscheinlich alle, so erfahren wir das ein Doppelzimmer für Schlafsack reisende frei ist. Wir fragen ob es ein Problem ist wenn wir da nach 9 ankommen, aber wie immer ist die Antwort „nein kein Problem“. Es scheint in Island ist nichts ein Problem.

Wir tanken, denn Tankstellen sind hier manchmal Mangelware, fahren ein paar Km und biegen dann in die 60 ab, und das Wetter wir sofort besser. Langsam und gemütlich fahren wir den Fjorden entgegen. Die Gegend ist wunderschön, wahrscheinlich war sie es auch in den letzten Stunden, nur haben wir da nichts sehen können.

 

 

 

Nicht lange und wir kommen in Reykholar an, das Dorf an sich ist nicht besonders sehenswert, aber das gilt für wirklich viele isländische Dörfer. Es gibt eine Kirche, eine Tankstelle mit einem kleinen Laden, der alles verkauft. Praktisch ein Supermarkt auf engsten Raum. Natürlich ist er geschlossen als wir so um 9.30 ankommen. Ein Restaurant gibt es nicht, das sagt uns die Herbergsmama. Wir sind die einzigen Gäste hier. Überhaupt macht die Jugendherberge erst am 1. Juni auf. Wir haben alles für uns allein, auch die große Küche, leider haben wir nur einen Apfel eine Banane und ein wenig Käse. Daraus machen wir unser Abendessen, dann machen wir noch einen kleinen Abendspaziergang, wir sehen zwei Reiter, ein paar Vögel und einen schönen Regenbogen. Rechts und links steigt Dampf aus dem Boden auf. Island läuft über vor lauter Energie. Unser Zimmer ist wie alle bisher super geheizt, und ab und zu muss man das Fenster öffnen sonst kann man bei der Hitze nicht schlafen.

 


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